Du hast dich entschlossen eine Nähmaschine zu kaufen? Das ist eine tolle Idee, denn mit etwas Geschick kannst du damit sehr viele Näharbeiten erledigen und tolle Stücke erstellen. Ich möchte dir zeigen, worauf es beim Kauf einer Nähmaschine ankommt.
Allgemeinen Tipps zum Nähmaschinen-Kauf
Als Erstes solltest du dir Gedanken darüber machen, wofür du die Nähmaschine benötigst. Möchtest du lediglich ein paar Kissenbezüge nähen oder Vorhänge? Dann ist es nicht notwendig zu einer Nähmaschine aus dem oberen Preissegment zu greifen. Vor allem als Anfänger solltest du dich keinesfalls von den umfangreichen Funktionen blenden lassen. Denn wichtiger als 300 unterschiedliche Programme ist, dass die Grundfunktionen gut erreichbar sind und dass die Bedienung insgesamt benutzerfreundlich ist.
Welche Nähmaschine soll ich nun kaufen?
Es werden Nähmaschinen beinah in jedem Preissegment angeboten. Ein günstiges und für Einsteiger freundliches Modell bekommst du bereits für unter 100 Euro. Zugleich erleichtern dir die computergesteuerten Maschinen die Arbeit, denn bei diesen Modellen kannst du per Knopfdruck die Nähprogramme automatisch umstellen. Doch in so eine Maschine musst du mindestens 250 Euro investieren. Im übrigen eignen sich die Overlock-Nähmaschinen als Zweitgeräte, denn sie beherrschen die grundlegenden Sticharten nicht.
Kauftipps für eine Nähmaschine
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Der Nähfuß ist entscheidend
Welche Stoffe du verarbeiten kannst, das ist abhängig von dem Nähfuß. Möchtest du mit festen und dicken Materialien arbeiten wie Leder oder Jeansstoff, dann ist es wichtig, dass der Fuß sich entsprechend weit anheben lässt. Doch umgekehrt sollte diese Nähmaschine auch mit den besonders dünnen Materialien zurechtkommen. Denn die feinen, glatten Stoffe, wie Seide sind nicht leicht zu verarbeiten. Dass heißt, dass in dem Fall nur die untere Stofflage weitergeschoben wird und die obere deshalb verrutschen kann. Aus diesem Grund solltest du als Anfänger auf einen Obertransportfuß setzen. Denn dieser drückt den Stoff und verhindert so, dass er verrutscht. Besonders hilfreich ist das beim Nähen von Karo- und Streifenmustern, denn hier müssen beide Lagen perfekte aufeinanderpassen. Sollte der Obertransportfuß nicht im Lieferumfang der Nähmaschine enthalten sein, dann solltest du diesen zumindest nachrüsten können. Es empfiehlt sich außerdem, um unkompliziert zwischen den unterschiedlichen Nähfüßen Wechseln zu können, eine Maschine mit einem Schnellbefestigungssystem zu wählen.
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Die wichtigsten Sticharten
Eine solide Maschine sollte zumindest über drei Sticharten verfügen:
- Zick-Zack
- Knopfloch
- Geradstich
Mit diesen Sticharten kannst du die grundlegenden Arbeiten erledigen. Allerdings verfügen die meisten neuen Nähmaschinen über deutlich mehr Sticharten – und das auch schon im preisgünstigen Segment. Achte zudem darauf, dass die Stichlänge und -breite möglichst stufenlos einstellbar ist.
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Nadelstopp oben/unten
Diese Funktion ermöglicht es dir, einzustellen, ob die Nadel über oder im Stoff stehen bleibt. Lässt du die Nadel im Stoff stecken, dann kannst du diesen wesentlich besser drehen ohne das dieser verrutscht. Eine gute Nähmaschine sollte daher über einen programmierbaren Nadelstopp verfügen.
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Die automatische Fadenspannung
Besonders in der Zeit, wo du mit dem Nähen als Anfänger beginnst, solltest du darauf achten, dass die Nähmaschine die Fadenspannung automatisch anpasst. Allerdings eignet sich diese Funktion bei einigen sehr speziellen Verarbeitungstechniken nicht. Aus diesem Grund sollte es möglich sein, die Fadenspannung auch manuell einstellen zu können.
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Die Benutzerfreundlichkeit
Schaue dir die Nähmaschine vor dem Kauf ganz genau an: Verstehst du auf Anhieb, was die einzelnen Symbole alles bedeuten? Sind sie groß genug aufgedruckt und gut zu erkennen?
Die Einstellungen solltest du mit wenigen Handgriffen vornehmen können und zudem sollten die Grundfunktionen ebenfalls gut erreichbar sein. Bei einer computergesteuerten Maschine nimmst du am besten auch das Display genau unter die Lupe. Ist das Display gut zu erkennen und selbst in heller bzw. dunklerer Umgebung problemlos abzulesen? Zudem ist ein absolutes Muss, eine ausführliche, übersichtliche und gut verständliche Bedienungsanleitung.
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Auf ausreichend Garantie achten
Die Technik schreitet bei den Nähmaschinen nicht besonders schnell voran. Dementsprechend möchtest du sicherlich nicht immer neu kaufen, sondern solange wie möglich etwas davon haben. Die namhaften Hersteller bieten aus diesem Grund oftmals eine mehrjährige Garantie, die weit über die gesetzlich vorgeschriebene Gewährleistung hinausgeht. Aber dennoch solltest du Garantiebedingungen vor dem Kauf genau prüfen:
Welche Teile sind abgedeckt?
Muss die Nähmaschine beim Hersteller registriert werden?
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Transportfähig ja oder nein?
Du hast kein gesondertes Nähzimmer? Dann solltest du darauf achten, dass deine neue Nähmaschine transportfähig ist. Wichtig ist hier neben dem Gewicht auch der Fakt, ob sie einen Griff aufweist.
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Entscheide dich für eine Freiarm-Nähmaschine
In jedem Fall sollte der Tisch der Nähmaschine abnehmbar sein und das ist bei den sogenannten Freiarm-Nähmaschinen der Fall. Diese Funktion benötigst du dann, wenn du enge oder schlauchförmige Teile wie Ärmel und Hosenbeine nähen möchtest.
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Das Fußpedal: Welche Funktionen benötigt es?
Das Pedal dient normalerweise dazu, die Geschwindigkeit der Nähmaschine zu steuern. Bei vielen Maschinen kann das Fußpedal jedoch weitaus mehr. So gibt es Pedale, mit denen der Nähfuß gehoben und gesenkt werden kann. Bei anderen ist es möglich, die Nadelposition zu ändern, den Fadenabschneider zu betätigen oder um auf Rückwärtsnähen umzustellen. So hast du die Hände frei, um den Stoff perfekt zu führen.
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Weitere Kriterien
Zudem verfügt eine gute Nähmaschine über grundlegendes Zubehör. Dazu gehören Ersatznadeln, ein Schraubendreher, um die Nadeln zu wechseln, ein Auftrenner und Maschinenöl. Zudem sollten auch zusätzliche Nähfüße dabei sein, wie beispielsweise für Reißverschlüsse. Ein weiteres sinnvolles Zubehörteil ist eine Staubabdeckhaube.
Schaue dir vor dem Kauf nicht nur die Preise für die Nähmaschinen an, sondern achte auch auf die Preise für weiteres Zubehör, damit du später keine bösen Überraschungen erlebst. Wichtig ist es auch, wo das Zubehör untergebracht ist. Wenn du die Nähmaschine häufig transportieren musst/willst, dann ist es praktisch, wenn die Kleinteile in einem Fach an der Nähmaschine lagern. Andernfalls musst du diese in einer Zubehör-Box transportieren.